Ein inklusiver Schulhof für alle - die Mira Lobe Schulen feiern Einweihung

Was für ein Tag! Mit großer Freude wurde der neue inklusive Schulhof der Mira-Lobe-Schule eingeweiht. Er ist entstanden aus den Ideen und Wünschen der Kinder, im engen und regelmäßigen Austausch mit den Kundinnen und dem Hersteller der individuell angefertigten Holzgeräte. Auf rund 400 Quadratmetern ist ein Spiel- und Bewegungsraum entstanden, der Kindern mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht wird. Er ermöglicht ihnen, gemeinsam aktiv zu sein.

Inhalt: inklusiver Schulhof Einweihung Mira Lobe Schule

Zusammenarbeit, wie man sie sich wünscht

Die Projekte mit der DIAKOVERE gGmbH sind für uns immer etwas Besonderes. Die Zusammenarbeit ist ehrlich, direkt, herzlich – und macht schlicht Spaß wie Bolle. Genau so sollte Projektarbeit sein: professionell, lösungsorientiert und menschlich.

Das Ergebnis sieht man sofort: Kinder, die gemeinsam mit Sand und Wasser matschen, klettern, beobachten, rutschen, Murmeln durch die Murmelbahn aus Sandstein rollen lassen und gespannt sind, wo sie wieder herauskommen. Kinder, die sich ausprobieren – wirklich alle Kinder. Diese Momente sind der Grund, warum wir unsere Arbeit machen.

Ein inklusiver Schulhof, der alle mitnimmt

Ein Detail der Einweihungsfeier sorgte für besonders viele Schmunzler: Die großen Kinder freuten sich fast genauso sehr wie die Grundschulkinder, denn die neue Rutsche wurde bewusst ausgewählt, dass die Lehrkräfte auf einem Meter Breite mitrutschen können. Natürlich auch, um den Oberkörper mancher Kinder zu stützen, aber die eigene Freude darf eben auch nicht zu kurz kommen.

Der Aufstieg zum Kletterturm erfolgt über Podeste, ein Netz und Schrägen. So haben Kinder unterschiedliche Möglichkeiten, nach oben zu kommen. Der Hersteller Richter Spielgeräte hat sogar dreimal auf Wunsch hin die Zeichnung angepasst, aber dann waren auch alle überzeugt und zufrieden.

Ein Bauprojekt mit Herz und Humor

Die Montage der Anlage durch Eidmann Erd- und Gartenbau verlief sensationell. Präzise, engagiert und mit der richtigen Portion Humor. Nur manchmal war es laut und staubig – aber das gehört zum Spannungsbogen für die kleinen Zuschauer während der Bauzeit ;-). Nichts fasziniert mehr als große Maschinen und sichtbarer Fortschritt.

Verbaut wurden Spielgeräte von Richter Spielgeräte sowie der blaue Wasser-Sand-Matschtisch auf angepasster Höhe von Playparc. Das Material besteht vorwiegend aus Holz. Die Lärche aus dem Lungau kommt aus einer familiären und nachhaltigen Forstwirtschaft. Die Produkte der Firma Richter sind für ihre lange Haltbarkeit und hohe Qualität bekannt.

Ein inklusiver Schulhof entsteht durch Planung – nicht durch Geräte

Aber hochwertige, barrierefreie oder inklusiv gelabelte Geräte machen einen Schulhof nicht automatisch inklusiv. Entscheidend ist die Planung.
Ein inklusiver Raum entsteht erst dann, wenn alle Kinder möglichst selbstständig zu den Geräten gelangen und in ihrem eigenen Tempo nutzen können. Und dieses Tempo kann unterschiedlich sein. Manche Kinder brauchen dafür Tage, andere Wochen oder auch Monate – und das ist völlig in Ordnung. Umso größer sind das Erfolgserlebnis und der Stolz auf sich selbst.

Für eine inklusive Gestaltung braucht es barrierefreie Zuwegungen, berollbare Untergründe, niedrige Einstiege, mehrere Schwierigkeitsgrade, sensorische Angebote für viele Sinne sowie spannende Elemente für Risiko und Wagnis. Und ebenso wichtig: Orte für Rückzug und Ruhe.

Dabei gilt ein einfacher Grundsatz aus der barrierefreien Planung: Es muss nicht für jeden alles erreichbar sein – aber für alle etwas.

Beteiligung als Bauplan – Förderung für Wirkung

Die Dr. August und Erika Appenrodt-Stiftung hat mit einer Förderung von 160.000 € den Grundstein gelegt. Dazu kam die wertvolle Unterstützung des Fördervereins der Eltern der Mira-Lobe-Schulen.

So ein Projekt zeigt, was möglich ist, wenn Stiftung, Elternschaft, Schule und Planung gemeinsam soziale Verantwortung übernehmen. Viele Projekte scheitern nicht an Ideen, sondern an der Förderlandschaft oder daran, dass Kommunikation zwischen allen Beteiligten schwerfällt.

Wenn das Konzept auf einem Fundament aus echter Beteiligung steht, kann die Finanzierung gezielt aufgebaut werden. Dann entfaltet gute Planung ihre Wirkung und aus einer Idee wird ein Ort, der Jahrzehnte lang trägt.

Worte, die den Tag besonders gemacht haben

Bei der Einweihung des inklusiveb Schulhofs sprachen Stephanie Selke-Voigt und Linda Töllner bewegende Worte, die den besonderen Geist der Schule wunderbar eingefangen haben. Beide gehören zu den Kundinnen, mit denen die Zusammenarbeit einfach Freude macht – klar, wertschätzend und voller Engagement für die Kinder.

Ein schöner Gedanke aus ihren Reden:

Die ersten beteiligten Kinder sind inzwischen schon drei Jahrgänge weiter.
Und trotzdem erinnern sie sich noch genau daran, wie „ihr Spielplatz“ entstanden ist.
Und einige haben natürlich auch schon die Schule verlassen, leider.

Der inklusive Schulhof – Noch nicht ganz fertig, aber auf dem besten Weg

Ein Schulhof ist kein statisches Projekt. Wie jeder Spielplatz sollte er nie fertig sein. Solange ein Ort immer weiter gestaltet wird, bleibt er gut.

Demnächst kommen Tafeln mit Metacom-Symbolsprache hinzu (verlinken). Sie werden individuell gestaltet und erleichtern die Verständigung vor Ort – für Kinder, die ohne Lautsprache kommunizieren, für Menschen mit wenig Deutschkenntnissen und für alle, die klare Symbole mögen.

Praxistipp: Metacom-Symbole

Das Symbolsystem METACOM wurde von der Grafikerin Annette Kitzinger für ihre nicht sprechende Tochter Meta entwickelt und ist heute mittlerweile auch außerhalb des deutschsprachigen Raums weit verbreitet. Es findet Anwendung in Schulen, Kitas, therapeutischen Praxen und zunehmend auch auf Spielplätzen.

Die Symbole sind klar, farbig ansprechend und leicht verständlich. Sie zeigen Handlungen, Orte, Gegenstände, Gefühle, Ausrufe oder Regeln und ermöglichen durch einfaches Draufzeigen die Bildung von Sätzen. So können ganze Sätze gebildet und auch ohne Lautsprache vermittelt werden. Besonders Kinder und Erwachsene mit sprachlichen oder kognitiven Einschränkungen profitieren davon, ebenso wie Menschen mit geringen Deutschkenntnissen.

Eine Metacom-Tafel ist eine visuelle Kommunikationstafel, die aus diesen Symbolen zusammengesetzt wird.

Beispiele finden sich hier.

Und im Frühjahr zeigt sich, ob der neu gesetzte Baum gut angewachsen ist. Wir drücken die Daumen.

2026 kommen wir natürlich wieder, um zu schauen, wie sich der Ort entwickelt hat: Was funktioniert gut? Was funktioniert besonders gut? Was können wir verbessern? Und was sollten wir beim nächsten Mal anders machen? ( Wirkungsanalyse.)

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