Was macht einen Spielplatz eigentlich „gut“? Reicht ein Sandkasten? Eine Schaukel? Oder kommt es auf ganz andere Dinge an?
Die sogenannte Qualitätsmatrix bietet Kommunen und Planer:innen ein wertvolles Werkzeug, um die Erlebnisqualität von Spielplätzen strukturiert zu bewerten – und gezielt weiterzuentwickeln.
Sie ist ein zentraler Bestandteil der Nürnberger Leitlinien und baut auf der DIN 18034-1 auf. Während die DIN/TS 18034-2 mit ihrer Inklusions-Matrix vor allem die Teilhabe bewertet, fokussiert sich die Qualitätsmatrix auf die Vielfalt und Attraktivität des Spielangebots.
Im besten Fall ergänzen sich beide Matrizen – und genau das macht gute Spielräume aus: Erreichbarkeit und Erlebnisqualität gehören zusammen.
Was bewertet die Qualitätsmatrix?
Die Matrix betrachtet drei zentrale Erlebnisdimensionen eines Spielplatzes:
Kreativität, Natur- und Sinneserfahrung
Wie vielfältig und gestaltbar ist die Umgebung? Gibt es Naturmaterialien, unterschiedliche Texturen, Farben und Spielimpulse?
Bewegungserfahrung
Welche Bewegungsarten werden ermöglicht? Gibt es Angebote für Gleichgewicht, Geschwindigkeit, Höhenerfahrung?
Soziale Aspekte & Aufenthaltsqualität
Fördert der Spielraum Begegnung, Kommunikation, Rückzug? Gibt es Angebote für Gruppen- und Einzelspiel?
Je mehr dieser Aspekte abgedeckt werden – und je differenzierter die Spielangebote sind – desto höher ist die Qualitätsbewertung.
Gut zu wissen: Auch hier werden keine starren Checklisten abgefragt. Vielmehr hilft die Matrix, Potenziale zu erkennen – und planerisch gezielt zu nutzen.
Warum ist die Qualitätsmatrix mehr als nur ein Prüfwerkzeug?
Die Qualitätsmatrix ist kein Selbstzweck. Richtig eingesetzt, dient sie als Planungsgrundlage, Bewertungsinstrument und Kommunikationshilfe – etwa gegenüber Trägern, Elternvertretungen oder Fördermittelgebern.
Wir nutzen die Matrix regelmäßig in unseren Projekten – und binden sie frühzeitig in die Entwurfsplanung ein, um gemeinsam mit allen Beteiligten qualitativ hochwertige Spielräume zu entwickeln.
Wenn Sie wissen möchten, wie sich Qualität und Inklusion gemeinsam denken lassen, empfehlen wir Ihnen auch unseren Ratgeber zur Inklusions-Matrix.
Praxisbeispiel: Wie die Stadt Nürnberg von Anfang an Qualität und Inklusion einfordert
Ein gutes Beispiel für den praktischen Einsatz der Qualitätsmatrix liefert die Stadt Nürnberg. Dort erhalten Investoren, die ganze Quartiere entwickeln, bereits frühzeitig das Handbuch „miteinander spielen“ an die Hand.
Damit stellt die Stadt von Beginn an klar: Wer in Nürnberg Spielplätze plant und baut, muss sich an den definierten Qualitäts- und Inklusionsstandards orientieren. Die Qualitätsmatrix dient dabei als verbindliches Bewertungs- und Planungstool – von der ersten Idee bis zur Fertigstellung.
Dieses Vorgehen schafft nicht nur Planungssicherheit für alle Beteiligten, sondern sorgt auch dafür, dass inklusive und hochwertige Spielräume als selbstverständlicher Teil der Quartiersentwicklung verstanden werden.
Beratung & Umsetzung: Qualität mit Konzept
Ob Neuplanung oder Bestandserfassung – wir beraten Sie gerne dabei, die Qualitätsmatrix zielgerichtet einzusetzen. Und zeigen, wie daraus ein Ort entsteht, an dem Kinder über sich hinauswachsen.