Eine Spielplatzabnahme oder -prüfung ist eine wichtige und notwendige Maßnahme bei Bau oder Betrieb eines Spielplatzes. Daher erfolgt sie nach den Vorgaben der DIN EN 1176 (Sicherheitsanforderungen für Spielplatzgeräte) und ist in verschiedene Inspektionsarten unterteilt. Der Ablauf einer Prüfung hängt demnach davon ab, ob es sich um eine Erstabnahme nach Installation, die jährliche Hauptuntersuchung, eine operative Inspektion oder die visuelle Inspektion handelt.
Ablauf einer Spielplatzprüfung nach DIN EN 1176
1. Sichtprüfung (visuelle Routine-Inspektion) – regelmäßig, meist durch Betreiber selbst
Die visuelle Prüfung erfolgt in der vom Betreiber festgelegten Häufigkeit, die zur Erkennung offensichtlicher Gefahrenquellen, die sich als Folge normaler Benutzung, Vandalismus oder Witterungseinflüssen ergeben können.
Überprüfung auf offensichtliche Gefahren: z.B. Glasscherben im Fallschutzsand, Verunreinigungen.
Bei stark bespielten Spielplätzen kann eine tägliche Visuelle Prüfung erforderlich sein.
2. Operative Inspektion – alle 1 bis 3 Monate
Die operative Inspektion ist eine detailliertere Prüfung als die visuelle Inspektion und dient zur Überprüfung des Betriebs und der Stabilität des Gerätes.
Die Inspektion muss alle 1 – 3 Monate oder nach den Angaben des Herstellers bzw. den Anleitungen des Herstellers vorgenommen werden. Die Häufigkeit hängt von Ausmaß und Intensität der Nutzung in dem Bereich und der Haltbarkeit des Gerätes ab.
Beispiel: Scharfe Kanten, fehlende Teile, freiliegende Fundamente, übermäßiger Verschleiß, etc…
3. Jährliche Hauptinspektion – einmal pro Jahr durch qualifizierte Prüfer:innen
Umfassende Sicherheitsprüfung nach DIN EN 1176
Überprüfung der Standsicherheit aller Spielgeräte
Messung von Sicherheitsabständen, Quetsch-, Fang- und Klemmpunkten
Kontrolle von Materialermüdung und Korrosion
Fallschutzprüfung: Erfüllt der Boden die geforderten Dämpfungseigenschaften?
Dokumentation der Ergebnisse mit Prüfprotokoll und Empfehlungen
4. Inspektion nach Installation – vor der Inbetriebnahme eines neuen Spielplatzes
Prüfung aller Geräte nach Normanforderungen
Kontrolle von Sicherheitsabständen, Fallraum, Fallschutz
Dokumentation & Freigabe zur Nutzung
Beurteilung des gesamten Sicherheitsniveaus
Ergebnis & Dokumentation der Spielplatzabnahme
Nach jeder Inspektion wird ein klar strukturierter Prüfbericht erstellt, der den Zustand aller Spielgeräte bewertet und konkrete Handlungsempfehlungen enthält. Jedes Spielgerät erhält dabei eine Schulnote – so lässt sich auf einen Blick erkennen, welche Geräte in gutem Zustand sind und wo Handlungsbedarf besteht.
Die Prüfung erfolgt mithilfe der Software ZeitpadXT. Sobald ein sicherheitsrelevanter Mangel festgestellt wird, der eine akute Gefährdung darstellt, gibt die Software automatisch eine Warnmeldung aus. Die erforderlichen Maßnahmen werden direkt im Bericht beschrieben.
Für den Spielplatzbetreiber ergibt sich daraus ein klarer Handlungsleitfaden:
– Mängel erkennen
– Maßnahmen ableiten
– Sicherheit schnellstmöglich wiederherstellen
Diese nachvollziehbare Risikobewertung hilft dabei, Wartungs- und Reparaturmaßnahmen gezielt zu priorisieren und die verfügbaren Mittel effizient einzusetzen.
Eine fachgerechte Spielplatzprüfung – ob nach der Neuerrichtung oder im laufenden Betrieb – sorgt für Sicherheit und schafft Transparenz. Der Prüfbericht dokumentiert den aktuellen Zustand der Anlage und dient gleichzeitig als Nachweis für die Einhaltung der Verkehrssicherungspflicht.
Betreiber öffentlicher Spielplätze sind verpflichtet, diese Prüfunterlagen dauerhaft aufzubewahren, um im Schadensfall die ordnungsgemäße Kontrolle und Wartung belegen zu können.