Die DIN/TS 18034-2:2024-02 mit dem Titel „Spielplätze und Freiräume zum Spielen – Teil 2: Matrix mit Bewertungsschema für inklusive Spielräume“ bietet Planern und Betreibern ein praxistaugliches Bewertungsinstrument zur Gestaltung inklusiver Spielräume für Menschen mit und ohne Behinderung.
Was ist die Inklusions-Matrix?
Die Inklusions-Matrix ergänzt die Grundlagen der DIN 18034-1 und ermöglicht es, die Barrierefreiheit und Teilhabe auf einem Spielplatz gezielt zu bewerten.
Dabei unterscheidet sie drei Stufen der Inklusion:
- Stufe 1: Mindestanforderungen erfüllt
- Stufe 2: Erweiterte Anforderungen erfüllt
- Stufe 3: Vollständige Erfüllung aller Grundbedingungen
Wichtiger Unterschied zur Qualitätsmatrix
Während die Inklusions-Matrix den Fokus auf Erreichbarkeit und Zugänglichkeit legt, bewertet die Qualitätsmatrix vor allem die Erlebnisqualität und Vielfalt des Spielangebots.
Wer inklusive Spielplätze plant, sollte daher immer beide Bewertungsinstrumente kennen – und sinnvoll miteinander kombinieren.
Mehr zur Qualitätsmatrix erfahren Sie in unserem Ratgeber zur Qualitätsmatrix.
Was wird in der Inklusions-Matrix bewertet?
Die Matrix prüft, ob sechs zentrale Grundbedingungen eines inklusiven Spielraums erfüllt sind:
A – Barrierefreier Zugang
Ist der Zugang zum Spielplatz und zu den Spielstationen barrierefrei gestaltet? Wird das Zwei-Wege-Prinzip eingehalten?
B – Vernetzung innerhalb des Spielplatzes
Sind die Wege innerhalb des Spielplatzes berollbar und gut orientierbar? Gibt es Leitsysteme und Orientierungshilfen?
C – Erreichbarkeit der Spielstationen
Können die einzelnen Spielstationen sicher erreicht werden? Sind Wege, Rampen oder Übergänge vorhanden?
D – Sinneserfahrung
Werden möglichst viele Sinne angesprochen? Gibt es gezielte Angebote für Hören, Fühlen, Tasten oder Gleichgewicht?
E – Bewegungserfahrung
Fördert der Spielplatz Koordination, Geschwindigkeit und Höhenerfahrung?
F – Soziale Aspekte und Begegnungsräume
Gibt es Angebote für Rückzug, Einzelspiel, Gruppenspiele und Begegnung?
Anwendung in der Praxis
Die Inklusions-Matrix hilft Kommunen, Trägern und Planungsbüros dabei, den Status quo eines Spielplatzes zu erfassen — und gezielt Verbesserungspotenziale abzuleiten.
Dabei geht es nicht darum, jedes einzelne Spielgerät „inklusiv“ zu gestalten, sondern den gesamten Spielraum für möglichst viele Menschen nutzbar zu machen.
Gerade für Förderanträge, Genehmigungsverfahren oder die Kommunikation mit der Öffentlichkeit ist die Matrix ein wertvolles Werkzeug.
Beispiel aus der Praxis: Stadt Nürnberg
Die Stadt Nürnberg geht hier besonders konsequent vor: Investoren, die ganze Quartiere entwickeln, erhalten bereits frühzeitig das Handbuch „miteinander spielen“. Damit werden die Erwartungen an inklusive Spielräume von Anfang an klar definiert.
Beratung & Unterstützung bei der Anwendung der Inklusions-Matrix
Als Planungsbüro begleiten wir regelmäßig Kommunen und Träger bei der Bewertung und Planung inklusiver Spielplätze.
Dabei verbinden wir die Inklusions-Matrix gezielt mit der Qualitätsmatrix, um Spielräume zu schaffen, die nicht nur erreichbar – sondern auch attraktiv und vielfältig sind.
Lassen Sie uns gemeinsam an Ihrer Vision eines inklusiven Spielplatzes arbeiten.