Die Rehacare 2025 Messe – Hilfsmittel zum Anfassen. Austausch auf Augenhöhe. Und ein Foodtruck-Erlebnis, das wir nicht erwartet hätten.
Das sind die Erfahrungen unseres Besuchs auf der REHACARE 2024 in Düsseldorf. Und der war alles – außer gewöhnlich. Nicht zuletzt deshalb haben wir uns dazu entschieden 2025 selbst dort auszustellen und Teil einer großartigen Gemeinschaft zu sein.
Die REHACARE ist keine neutrale Ausstellungsfläche – sie ist ein internationaler Treffpunkt für Menschen mit und ohne Behinderungen, Fachpersonal, Hersteller*innen und Innovator*innen.
Hier treffen Rollstuhlnutzer*innen auf Para-Athlet*innen, Pflegekräfte auf Start-ups und Entwickler*innen auf Menschen, die ihre Produkte wirklich nutzen.
Schon die Anreise fühlt sich an, als würde man zu etwas Großem und Besonderem unterwegs sein.
Zahlreiche Lotsen weisen den Weg – hier abbiegen, dort wenden, dann wieder in die andere Richtung fahren – bis man schließlich seinen Parkplatz auf dem Messegelände erreicht und sauber aufgereiht zwischen den anderen Wagen steht.
Von dort geht es zu Fuß noch einmal hunderte Meter weiter, bevor man die Hallen betritt und in das bunte Treiben der Messe eintaucht.
Eines unserer Highlights war das Treffen mit Influencerin Svenja Gluth, die offen über Barrierefreiheit im Alltag sprach.
Ihre Perspektive war inspirierend – und hat uns daran erinnert, warum wir uns für inklusive Lösungen einsetzen.
Außerdem lernten wir den Hotelmanager vom Seehotel Rheinsberg kennen – ein Hotel, das konsequent auf Barrierefreiheit ausgerichtet ist und sich vor allem an Gäste im Rollstuhl richtet.
Besonders beeindruckend: Das Hotel holt seine Gäste auf Wunsch direkt von Zuhause ab, um ihnen einen stressfreien Urlaubsstart zu ermöglichen.
Wenige Wochen nach der Messe besuchten wir Karl-Heinz im Seehotel. Auch wenn sich daraus nicht sofort ein gemeinsames Projekt ergab, besteht die Möglichkeit, dass wir in diesem Thema künftig erneut zusammenkommen.
Diese Begegnungen – persönlich, herzlich und fachlich bereichernd – sind es, die die REHACARE zu etwas Besonderem machen.
Am Stand von Ottobock begegneten wir einem jungen Mann in einer Art Funktionsunterwäsche – dem Exopulse Suit.
Dieses innovative, tragbare Hilfsmittel wurde speziell zur Behandlung von Symptomen der Spastik entwickelt – einer einschränkenden Bewegungsstörung, die häufig bei Menschen mit Zerebralparese (CP), Multipler Sklerose (MS), Schlaganfall oder anderen neurologischen Erkrankungen auftritt.
Spastiken führen oft zu Mobilitätseinschränkungen, Schmerzen und schwacher Muskelaktivierung. Genau hier setzt der Exopulse Suit an:
Er vermindert Spastik, reduziert Schmerzen und aktiviert gezielt die Muskeln – und das im Alltag, unsichtbar für Außenstehende.
Der junge Mann erklärte uns, wie der Anzug mithilfe von Sensoren und stimulierenden Elementen Bewegungsabläufe unterstützt. Er zeigte uns ein Video, wie er sich ohne den Anzug bewegt – und der Unterschied war schlicht „krass“.
Mit Anzug konnte er nahezu flüssig gehen, aufrecht stehen und sich frei im Raum bewegen.
Für ihn bedeutet das: selbstständig am Leben teilnehmen, statt auf umfassende Hilfe angewiesen zu sein.
Die REHACARE zeigt nicht nur Hightech und Speziallösungen, sondern auch erstaunlich günstige Produkte.
Besonders ins Auge fiel uns die Präsenz einiger asiatischer Aussteller*innen, die Rollstühle zu Preisen unter 100 € anboten.
Die Preisspanne könnte kaum größer sein – von diesen einfachen, funktionalen Modellen bis zu individuell angepassten High-End-Geräten im fünfstelligen Bereich.
Diese Vielfalt macht deutlich: Auf der Messe finden sowohl Menschen mit knappem Budget als auch diejenigen, die eine maßgefertigte Premiumlösung suchen, das Passende.
Im Sportbereich durfte Julia selbst eine Laufprothese ausprobieren – genau das Modell, mit dem auch Para-Athlet*innen trainieren.
Klar, dass Julia mit Schuhen in die Prothese einsteigen konnte, da sie ja keinen Stumpf hatte. Aber das Gefühl, wie man damit läuft, kam dennoch sehr gut bei uns rüber.
Man hatte so die Möglichkeit, sich ein Stück weit in die Situation hineinzuversetzen und die Herausforderungen – aber auch die Möglichkeiten – besser zu verstehen.
Diese Praxisnähe ist das Besondere an der REHACARE: Hier wird nicht nur informiert, sondern ausprobiert, getestet und erlebt.
Unser Besuch führte uns auch zu einem der wenigen wirklich rollstuhlgerechten Hotels in Deutschland.
Schon hier wurde deutlich: Für jemanden, der bislang wenig Kontakt zu Menschen mit Behinderungen hatte, kann dieser Aufenthalt ein regelrechter Perspektivwechsel sein.
Im Hotel begegneten uns Menschen mit ganz unterschiedlichen Beeinträchtigungen – Einschränkungen, die man im Alltag oft nicht wahrnimmt, weil sie in der Öffentlichkeit selten sichtbar sind.
Und genau das ist das Problem: Wäre Inklusion gelebter Normalzustand, würden diese Begegnungen selbstverständlich sein – nicht die Ausnahme.
Es wurde klar: Zugänglichkeit ist mehr als nur der Messebesuch – sie muss vom Ankommen bis zur Übernachtung mitgedacht werden.
Die REHACARE Düsseldorf 2025 ist kein Pflichttermin nur für Fachleute – sie ist ein Ort für Austausch, Innovation und Begegnung auf Augenhöhe.
Für uns persönlich hat der Besuch 2024 noch etwas anderes bewirkt:
Er hat mir als Gründer von natürlich inklusiv einen Teil der Angst vor dem Gedanken genommen, eines Tages – etwa durch einen Unfall – selbst mit einer schweren körperlichen Beeinträchtigung leben zu müssen.
Denn auf der Rehacare Messe Düsseldorf wird deutlich: Für nahezu jede Einschränkung gibt es Prothesen, Hilfsmittel, Vereine, Selbsthilfegruppen und sogar Freizeitangebote.
Man erkennt, dass Teilhabe und Lebensfreude auch dann möglich sind, wenn das Leben eine unerwartete Wendung nimmt.
📅 2025 sind wir selbst mit einem Stand dabei – und laden Sie herzlich ein, vorbeizukommen.
📍 Hier findet Sie uns im offiziellen Hallenplan: [Zum Hallenplan mit Standübersicht]
🎥 Zum Instagram-Reel von 2024: ansehen ohne eigenes Konto
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